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„Der Kontrabass“ von Patrick Süskind – Berndeutsche Dialektfassung mit Ruedi Meyer

4. Oktober 2019, 20:00

Zum allerersten Mal wird das international bekannte Theaterstück
„Der Kontrabass“ in einer berndeutschen Dialektfassung gespielt.

Der Kontrabass – er liebt ihn und er hasst ihn

Während Jahren feierten Schauspielgrössen, wie Hubert Kronlachner und Nikolaus Paryla, auf internationalen Bühnen enorme Erfolge mit Patrick Süskinds Theaterstück „Der Kontrabass“, diesem Monolog eines Kontrabassisten über Musik, Welt, Liebe und sein eigenes Leben.

Das wird in naher Zukunft anders werden. Bald wird in der Schweiz im Zusammenhang mit diesem Ein-Mann-Stück ein weiterer Name fallen: Ruedi Meyer. Dem Darsteller ist gelungen, was viele vergeblich versuchten. Er erhielt vom Verlag die Rechte zur ersten Dialektfassung. In minutiöser Kleinarbeit machte er sich zusammen mit seiner Frau Christine an die Arbeit. Aus diesem Grunde darf sich das Publikum auf ein Theatererlebnis freuen, bei dem Darsteller und Sprache eins sind, eine besondere Einheit bilden und dadurch intime Nähe schaffen, Nähe, die das Publikum in einer eigentümlichen Art berühren wird und der sich niemand zu entziehen vermag.

Zum Stück

Der Kontrabass bestimmt sein Leben. Ob zu Hause oder auf Reisen, immer drängt sich der Kontrabass in den Vordergrund. Und trotzdem liebt er ihn.

Er liebt ihn und er hasst ihn. Nur mit seinem weiblich-grossen, unhandlich-hässlichen Instrument in seinem Akustikzimmer vereint und von diesem in seinem Fortkommen behindert, zeichnet der Bassist vor den Augen des Publikums das Bild seines Lebens. Lässt teilhaben an einer „brillant-verräterischen Selbstdarstellung eines Orchestermusikers.“ Eines Orchestermusikers, der Dirigenten überflüssig findet, Wagner hasst und mittels Bier gegen seinen Feuchtigkeitsverlust ankämpft.  Der Kontrabassist, drittes Pult, spricht von seinen Träumen, seinem Leben und seiner sich verzehrenden Liebe zur wunderschönen, stimmgewaltigen, jungen Sopranistin Sarah. Diesem Engel, der sowohl musikalisch als auch sexuell seine Gedankenwelt besetzt und nichts weiss vom gänzlich sehnsuchtskaputten Herzen des Bassgeigers, der sich in sein Schallisoliertes Zimmer zurückzieht und einem „Publikum“ den Kontrabass erklärt – und seine Liebe zu Sarah.  Einer Liebe, die ihm sicher nicht verwehrt wäre, stünde da nicht lebenslang der Kontrabass im Wege…

Kontrabass lässt niemanden los

Auch nach den mühevollen Übersetzungsarbeiten, den unzähligen Proben mit Regisseur Ruedi Widtmann, ist das Feuer der Begeisterung über dieses Ein-Mann-Stück bei den Beteiligten nicht erloschen, im Gegenteil, es lodert unaufhörlich weiter. Und genauso wird es dem Publikum ergehen: Dieser Kontrabass, diese intimen Geständnisse des Bassgeigers über sein Leben lassen nicht los, halten an, begleiten noch Tage und Wochen.

… diese Berndeutsche Umsetzung von Süskinds Bühnenklassiker überzeugt selbst hartnäckigste Zweifler, Sprachwissenschaftler, Süskind – Kenner und überhaupt alle, die das hochdeutsche Original schon einmal gesehen haben …
Das ist die Geschichte eines alternden Kontrabassisten, der mehr und mehr erkennt, dass sein ganzes Leben „ungenutzt“ an ihm vorbeigegangen ist. Und so wird denn das unschuldige Instrument zum Sündenbock unerfüllter Liebe und der eigenen Unfähigkeit, das Leben selbst in die Hand zu nehmen.
Wer gibt schon gerne zu, ein Versager zu sein?
Die Lage ist hoffnungslos – aber für Sie, verehrtes Publikum – nicht ernst!

Text: Doris Nydegger und Marcel Theiler
Regie: Ruedi Widtmann

Details

Datum:
4. Oktober 2019
Zeit:
20:00
Veranstaltungskategorien:
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